Beleuchtungstechnik im THW Halver zurück  weiter
Grundsätzliches zu Halogenlampen und Halogen-Metalldampf-Entladungslampen
Seit Ende der 80er Jahre ist im THW Halver mit Entladungslampen experimentiert worden. Die Fragestellung war, wie bei Verwendung eines StAN-Stromerzeugers (jeder Bergungszug hatte in der Gerätegruppe ein 5-kVA-Gerät, in den Bergungsgruppen je ein 2-kVA-Gerät) möglichst viel Licht zu erzeugen wäre, also eine Alternative zum StAN-1.000-W-Halogenstrahler mit höherem Wirkungsgrad zu finden.

Nachteile der Entladungslampentechnik
• Die Lampe benötigt ein Vorschaltgerät.
• Die Lampe erreicht ihren vollen Lichtstrom erst nach etwa 2–3 Minuten.
• Die Lampe muss nach dem Abschalten 5–12 Minuten abkühlen, bevor sie wieder zünden kann (könnte nur durch teure Zündgeräte umgangen werden).

Vorteile der Entladungslampentechnik
• mehr als vierfacher Wirkungsgrad

Den oben genannten Nachteilen Anlaufzeit und Wiederzündzeit begegnen wir durch gleichzeitigen Einsatz einer "Notbeleuchtung" mit Halogenlampen. So kann der erste Scheinwerfer sofort leuchten und im Falle einer Stromunterbrechung (Störung, Tankpause) die Wiederzündzeit überbrückt werden.
Das eindrucksvolle Beleuchtungsergebnis mit Entladungslampen macht diesen vorsorglichen Mehraufwand allemal wett.

In Zusammenarbeit mit dem THW Halver hat die Werdohler Firma Schmidt-Strahl den Flutlichtstrahler PSH 1000 Qb HITS/W/D entwickelt. Dieser Scheinwerfer ist das Referenzmuster für neue Ausschreibungen der THW-Leitung und bereits vielfach beschafft worden, so auch für die Ausstattung der Fachgruppe Beleuchtung des OV Halver.

Bei der Wahl geeigneter Entladungslampen ist besonders auf einen geeigneten Farbwiedergabeindex zu achten. Ist der Farbwiedergabeindex < 60, so sind Sicherheitsfarben nur noch sehr eingeschränkt erkennbar. Daraus kann ein entsprechendes Unfallrisiko resultieren. Dies ist der Hauptgrund, warum wir beim THW Halver keine Natriumdampf-Hochdrucklampen verwenden, obwohl sie hinsichtlich ihrer Lichtausbeute prädestiniert wären.
 
  1.000 W
(StAN)
Schmidt-Strahl
PSH 1000 Qb HITS/W/D
Leuchtmittel Bauart Halogenlampe Halogen-Metalldampf-Lampe
Leuchtmittel Typ   HRI-TS 1000 W/D
Reflektorsystem Rinnenreflektor Rinnenreflektor
Wiederzündzeit - ca. 8 min
Leistungsaufnahme 1.000 W 1.000 W
Lichtstrom 22.000 lm 90.000 lm
Lichtausbeute 22 lm/W 90 lm/W
Diagramm Diagramm 1.000-W-StAN-Scheinwerfer Diagramm Schmidt-Strahler
Fotos aus Testreihe
THW LV NRW

(StAN-Stativ 5 m)
Testfoto 1.000-W-StAN-Scheinwerfer Testfoto Schmidt-Strahler
Vergleich 100 % 409 %
max. Ausbeute pro
5-kVA-Stromerzeuger
88.000 lm
 
360.000 lm

Unsere Konvention zur Leistungsbeschreibung   Physikalische Größen in der Lichttechnik
Die korrekte physikalische Größe zur Leistungsbeschreibung von Beleuchtungsgerät ist der Lichtstrom, gemessen in Lumen.

Leistungsangaben in Lumen sind jedoch für die Allgemeinheit nicht praktisch begreifbar, allenfalls für Lichttechnik-Experten. Stattdessen ist die Leistung eines 1.000-Watt-Halogenstrahlers eine allgemeinverständliche Größe, auch wenn die 1.000 W nur die elektrische Leistungsaufnahme angeben.

Wir haben daher für uns festgelegt, unser Beleuchtungsgerät mit dem Vielfachen eines 1.000-Watt-Halogenscheinwerfers anzugeben. Solche Angaben sind mit einer Fußnote* gekennzeichnet. Ein Scheinwerfer mit 1.000-W-Entladungslampe und einer Lichtausbeute von ca. 90–100 lm/W wird also als 4.000-Watt-Scheinwerfer* bezeichnet. Der Leuchtenbetriebswirkungsgrad bleibt dabei unberücksichtigt.

Nur so sehen wir eine allgemein begreifbare Leistungsbeschreibung eines Geräts, die auch unabhängig ist von der jeweiligen Einsatzsituation.
Beleuchtungsstärke, Quotient aus dem senkrecht auf eine ebene Fläche fallenden Lichtstrom und der Größe dieser Fläche
Einheit: Lux (lx) = Lumen/Quadratmeter (lm/m²)
Leistung (elektrische), Produkt aus Spannung und Strom
Einheit: Watt (W)
Wenn im Zusammenhang mit Beleuchtungsgerät Leistung in Watt genannt wird, so ist eigentlich die Leistungsaufnahme gemeint.
Leuchtdichte, der von einem Flächenelement eines Strahles in eine bestimmte Richtung abgestrahlte Lichtstrom, bezogen auf den durchstrahlten Raumwinkel und die zu der betreffenden Richtung senkrechte Projektion der Fläche; kennzeichnet die vom Auge empfundene Helligkeit einer leuchtenden Fläche ("Blendwirkung")
Einheit: Candela/Quadratmeter (Cd/m²)
Leuchtenbetriebswirkungsgrad, Verhältnis von Lampenlichtstrom zu Leuchtenlichtstrom, lässt den konstruktiv bedingten Verlust durch Reflektor und Gehäuse erkennen
Lichtausbeute, Verhältnis des von einer Lichtquelle abgegebenen Lichtstromes zur aufgenommenen Leistung; kennzeichnet die Wirtschaftlichkeit oder den Wirkungsgrad der Lichtquelle
Einheit: Lumen/Watt (lm/W)
Lichtmenge, Produkt aus dem von einer Lichtquelle ausgehenden Lichtstrom und der Zeit
Einheit: Lumensekunde (lms)
Lichtstärke, Quotient aus dem Lichtstrom und dem zugehörigen Raumwinkel
Einheit: Candela (Cd)
Lichtstrom, Bezeichnung für die Strahlungsleistung einer Lichtquelle; unterschieden wird der Lampenlichtststrom, der nur das Leuchtmittel beschreibt, und der Leuchtenlichtstrom, der den konstruktiv bedingten Verlust durch Reflektor und Gehäuse berücksichtigt
Einheit: Lumen (lm)
Raumwinkel, dreidimensionale Figur, die von einer Kegelfläche begrenzt wird
Einheit: Steradiant (sr)

* Entladungslampensystem, der Beleuchtungsstärke im Vergleich mit 1.000-W-Halogenstrahlern entsprechend mit Faktor 4 gerechnet.

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